"Nichts als Arbeit"
Ferienarbeit mit russischen Studenten in halleschen Garten, Landschafts -und Umweltpflegebetrieben -
Das Projekt 2006
Foerderpreis

Dieses Jahr das erste Mal angegliedert beim "Verein zur Förderung von Kultur, Wissenschaft und politische Bildung in Sachsen-Anhalt e.V." - Bildungsverein Elbe-Saale e.V.
Seit 1997 und seit diesem Zeitpunkt Jahr für Jahr erleben Pädagogik-Studenten aus der Nord-West-Region der Russischen Föderation die Realitäten des Arbeitsalltages in Garten,-Landschafts -und Umweltpflegebetrieben in der Stadt Halle.
Immerhin erlebten in diesem Zeitraum bereits 341 Studenten während ihrer Sommerferien die Saalestadt jeweils 4 Wochen, um hier zu arbeiten, aber auch kulturelle, politische und persönliche Erfahrungen zu sammeln.
Auch in diesem Jahr kamen wieder Studenten aus Murmansk, Apatity und St.Petersburg nach Sachsen-Anhalt und erstmals war es unser Verein, der die fachliche und organisatorische Aufsicht über das Projekt übernommen hatte.
Der Hintergrund bei der Einrichtung dieses Projektes ist, dass entweder bei geförderten internationalen Jugendbegegnungen oder überhaupt auch russischen Jugendlichen aus weniger begüterten Elternhäusern der Aufenthalt in Deutschland ermöglicht werden kann. Bei geförderten Projekten müssten von den russ. TeilnehmerInnen jeweils die erheblichen An -und Abreisekosten selbst finanziert werden. Bei diesem Projekt aber, werden durch die Einkünfte durch Arbeit a l l e Ausgaben, also An -und Abreisekosten, Verpflegungs und -Excursionskosten und Versicherungen finanziert.
Der Verein leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einem sozial definierten internationalen Jugendaustausch.
Das Projekt erhielt dafür 2003 den bundesweit ausgeschriebenen 1.Förderpreis für Bürgerengagement zwischen Deutschland und Russland unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und gestiftet von der Robert-Bosch-Stiftung.
Natürlich sind w i r in diesen 4 Wochen nicht untätig gewesen und haben mit unseren Möglichkeiten versucht, deutsche Kultur und politisches Wissen zu vermitteln. Dr.Viola Schubert-Lehnhardt hatte zum Vortrag eingeladen über die Studien -und Fördermöglichkeiten für russische StudentInnen in Deutschland und die Möglichkeiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Der Projektleiter lud zu zwei Filmabenden mit dem Film "Bernsteinamulett" ein und die StudentInnen selbst lieferten einen Vortrag, der für die Lehrer an Sekundarschulen und Gymnasien der Stadt Halle gedacht war und zu dem Thema: "Die Verbindung von musisch-ästhetischer mit naturwissenschaftlicher Bildung und Erziehung im Gebiet Murmansk", natürlich in deutscher Sprache und audio-visuell professionell vorbereitet´.
Übrigens, die deutschen Sprachkenntnisse sind die Messlatte für eine Delegierung durch die entsendenden Universitäten in das Projekt.
Damit kann sowohl in den deutschen Gastfamilien, die die Quartiere kostenlos zur Verfügung stellen als auch in den Betrieben, wo gearbeitet wird, die gewünschte Kommunikation hergestellt werden.
Die StudentInnen kommen bei ihrer Tätigkeit mit "ganz normalen" Werktätigen am Arbeitsort zusammen und müssen auch dieselben Leistungen, wie die deutschen erbringen. Da bleiben Fragen zum Arbeitsmarkt, zu den sozialen Verhältnissen in Deutschland und Russland und zu den vielfältigen familiären Problemen nicht aus. Schnell wurden die StudentInnen von den sog. "einfachen Menschen" akzeptiert.
Das ist besonders bemerkenswert, weil die Meinung zu den "Russen" , die hier ohne deutsche Sprachkenntnisse von Sozialleistungen profitieren, im allgemeinen nicht besonders gut ist.
Es entstanden Freundschaften, Geschenke wurden ausgetauscht und wie in den anderen Jahren auch, Briefverkehr angebahnt.
Es zeigt sich sehr deutlich, weder die russischen Studenten noch die deutschen ArbeiterInnen sind nicht unpolitisch sondern politikverdrossen und fühlen sich von allen Parteien verloren und verlassen. Hier finden wir Wahrheiten, die sonst nirgendwo mehr ausgesprochen werden.
Die Ergebnisse wurden von den russischen TeilnehmerInnen im Abschlusskolloquium am 28.Juli 2006 im Seminarraum der PDS-Landtagsfraktion in der Blumenstrasse zusammengefasst. Unser Stellv.Vorsitzender Dr. Harald Jörß und unser Geschäftsführer Dirk Rumpf lauschten mit Interesse den dialektgefärbten Ausführungen dieser freundlichen, höflichen und intelligenten StudentInnen und konnten für den anschliessenden Abschlussabend viel Erfolg wünschen und sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr freuen.




Siegmar Buchwald
Koordinator für Int. Jugend -und Jugendkulturarbeit

Das Projekt "Nichts als Arbeit", 2006 wurde mit Unterstützung folgender Institutionen und Organisationen in der Russischen Föderation durchgeführt:
1. Murmansk
Verwaltung für Jugendfragen des Gebietes Murmansk
Die Murmansker regionale Jugendorganisation "Humanistische Bewegung der Jugend"
Staatliche Pädagogische Universität Murmansk Institut für Fremdsprachen
2. Petrosawodsk
West-Ost-Gesellschaft Tübingen Büro Petrosawodsk
3. St.Petersburg
Staatliche Universität für Ökonomie und Finanzen Institut für Fremdsprachen
Daria Kocherga
Alina Pshennykh
Nikiforowa Anna Julija Rassowa
Tanja Molina Julija Rassowa
Tanja Molina
Alina Pshennykh Alina Pshennykh
Alina Pshennykh Aleksandra Andreischina
Nikiforowa Anna Konstantin Sherbina
Alexej Minakov Alina Pshennykh
Eleonora Karimova
Julija Rassowa Julija Rassowa
Julia Dutowa Tanja Molina
Pdf- Versionen der Berichte in russischer Sprache