"Nichts als Arbeit"
Erlebnisbericht von Tanja Molina, St.Petersburg

Dieses Jahr habe ich zum 2. Mal am Projekt "Nichts als Arbeit" teilgenommen. Im vorigen Sommer habe ich bei Envia M gearbeitet und habe gar nicht gehofft das Glück zu haben da nächstes Jahr wieder arbeiten zu dürfen. Man sagte, das Projekt findet sich nicht mehr statt. Und diese Perspektive sah sehr traurig aus - wirklich jeder, der im vorigen Jahr am Projekt teil nahm, wusste, dass wenn der Projekt wieder stattfinden würde, würde er unbedingt wieder sich um die Teilnahme bewerben.

Also ich habe mich sehr gefreut an meiner Uni die Anzeige zu sehen, dass unsere Studenten doch wieder die Möglichkeit bekommen in Halle einen Monat zu verbringen, Arbeitserfahrung zu sammeln, Geld zu verdienen, Sprachkenntnisse zu verbessern und natürlich Deutschland besser kennen zu lernen.
Ich hatte dann besonderen Glück bei dem gleichen Unternehmen wie voriges Jahr zu arbeiten und bei der gleichen Familie zu wohnen. Ich will mich auch in diesem Bericht noch Mal bei der Familie Eichel bedanken. Sie waren immer sehr gut zu mir, ich habe mich wohl gefühlt und war wirklich froh sie dieses Jahr wieder sehen zu können und bei ihnen wohnen zu dürfen. Ich hoffe auch sehr ein Mal die Möglichkeit zu haben, ihnen auch meine Heimatstadt Sankt-Petersburg zeigen zu können.

Und wenn ich mich an meine Arbeit in Halle erinnere, kommen mir immer die Wörter in den Kopf, die ich auf sich bezogen vom Herrn Buchwald gelernt habe - ich wäre ein "Glückskind" und "habe ein Vogel abgeschossen", weil ich bei Envia M gearbeitet habe. Und ich bin völlig einverstanden! Die Zeit da hat Spaß gemacht, besonders die Kommunikation mit den Kollegen:) Auf der Arbeit war ich in der Abteilung Personalmanagement. In dieser Abteilung sollte ich auch voriges Jahr sein, sie hatten damals aber keine Arbeit für mich und ich war dann fast immer bei der Vervielfältigung. Viele Kollegen aus dem Personalmanagement kannte ich aber dieses Jahr bereits und wir brauchten keine Zeit, um auf einander anzustellen. Während des Monats, den ich bei Envia M tätig war, musste ich ganz verschiedene Sachen tun - mal Bücher verpacken, mal etwas am PC eingeben oder was kalkulieren.
Und in den Pausen haben wir zusammen mit den Kollegen in der Betriebskantine zum Frühstuck und zum Mittag gegessen. Da besprochen wir ganz gewöhliche für sie Sachen, die mir aber neu und interessant waren. So erfuhr ich, was die deutsche Frauen kochen, welche Besonderheiten es bei der deutschen Schulbildung gibt, wo die deutsche Familien den Urlaub verbringen, wie das deutsche Bundeswehrsystem aussieht und vieles vieles anderes, was ich kaum irgendwo anders erfahren könnte. Meine Kollegen interessierten sich auch zu dem Leben in Russland. So konnten wir immer Unterschiede und Ähnlichkeiten finden.

Ich hoffe, dieses Projekt bringt den beiden Seiten bei. Unsere Studenten lernen die deutsche Mentalität, Arbeitskultur und die deutsche Seite kann ihre Meinung über unsere Mentalität bilden, die sich nicht an Vernsehsendungen, sondern an eigener Erfahrung basieren wird. Und da freue ich mich sehr zu hören, dass unsere Studenten zielgestrebt, energisch, gut gebildet sind oder wie eine Kollegin zu mir gesagt hat, dass ich "so wie die Deutschen bin". Und das nicht, weil ich wie Deutschen sein möchte, sondern weil ich Deutschland sehr gern habe und mit ganzem Herzen bei der Freundschaft zwischen unseren Ländern bin. Und das Projekt "Nichts als Arbeit" leistet seinen kleinen Beitrag zu dieser Freundschaft.
Das Projekt "Nichts als Arbeit" ist für die Studenten aus Murmansk und Sankt-Petersburg eine wunderschöne Möglichkeit das Land mit seiner Kultur, seinen Traditionen vom Innen zu sehen, viel Interessantes zu lernen, neue Erfahrungen zu machen und neue Freunde zu finden. Und natürlich ist es nicht unwichtig, dass wir eine Möglichkeit hatten, diese Reise dank der Arbeit selber zu finassieren ohne die Eltern zu belasten. Das Leben in Deutschland ist nicht billig und sonst hätten sicherlich gar nicht alle so eine Reise leisten gekonnt. Das Ziel des Projektes war aber nie für die Studenten das Geld zu verdienen, um es nach hause zu bringen. Viele geben fast das ganze Geld in Deutschland aus, um da mehr zu sehen und zu erfahren - das ist es, wozu die Studenten so gerne am Projekt teilnehmen. An den Wochenenden haben wir immer zusammen mit den anderen Studenten etwas unternommen. Wir besuchten solche schöne und berühmte Städte wie Dresden, Berlin und Leipzig. Besonderen Eindruck hat auf mich dann auch die Reise nach Amsterdam gemacht. Zu fünft haben wir ein Auto geliehen und sind ein Mal freitagabends nach Holland gefahren. Den Samstag haben wir dann im Amsterdam verbracht und sonntags auf der Rückreise haben wir noch Köln besucht. Geschlafen haben wir auch im Auto - alle fünf. Das machte aber nichts - wir sind doch Studenten. Und an den Feierabenden bin ich viel durch Halle spazieren gegangen und manchmal auch baden gewesen. Die Temperatur in Halle erreichte an einem Tag sogar 38 Grad!
Ich möchte mich bei dem Bildungsverein Elbe-Saale und dem Herrn Buchwald heerzlich bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, an dem Projekt teiltznehmen. Ich weiß jetzt schon, dass ich nächstes Jahr nicht mehr nach Halle kommen kann, aber ich hoffe sehr, dass das Projekt "Nichts als Arbeit" weiter stattfindet, damit auch die anderen Studenten aus Russland eine Möglichkeit bekommen, nächstes jahr diese wunderschöne und so nutzliche Zeit in Halle zu erleben. Erlich gesagt, ich big an die Glücklichen, die diese Reise noch vor sich haben, ein kleines Bisschen neidisch:).


Orginaltext in russischer Sprache als pdf
Daria Kocherga
Alina Pshennykh
Nikiforowa Anna Julija Rassowa
Tanja Molina Julija Rassowa
Tanja Molina
Alina Pshennykh Alina Pshennykh
Alina Pshennykh Aleksandra Andreischina
Nikiforowa Anna Konstantin Sherbina
Alexej Minakov Alina Pshennykh
Eleonora Karimova
Julija Rassowa Julija Rassowa
Pdf- Versionen der Berichte in russischer Sprache Tanja Molina