Veranstaltungen der ROSA LUXEMBURG STIFTUNG SACHSEN - ANHALT im April 2009


02.04.09, 15.00 Uhr - Gardelegen
Die Rolle des „Runden Tisches“ während des politischen Umbruchs in der DDR 1989/90
mit
Wolfram Tschiche
Lehrerfortbildung

Der Zentrale Runde Tisch der DDR war ein Faktor der europäischen Demokratisierungs-geschichte 1989/ 90. Zugleich war er ein Brenn-punkt der Aktionen und Aufmerksamkeiten eines zugleich erfolgreichen und friedlichen Umbruchs auf deutschem Boden. In seinen Diskussionen und Dokumenten waren die Ereignisse und Einschätzungen der Jahre 1989/1990 wie unter einem Brennglas gebündelt. Der Zentrale Runde Tisch der DDR sorgte für Gewaltfreiheit der Revolution, und er bewährte sich als Garant freier Wahlen. Insofern wies er sich als demokratische Transformation eines diktatorischen Staates aus. Dies allein ist schon ein historisches Verdienst.

Auch die regionalen Runden Tische hatten ihren Anteil an der demokratischen Umgestaltung jedoch schon allein wegen der vorhandenen Materialfülle findet eine Konzentration auf den Zentralen Runden Tisch statt.

U.a. sollen folgende Schwerpunkte behandelt und diskutiert werden:
- Der Runde Tisch im europäischen Kontext
- Der Runde Tisch im DDR- Kontext
- Der Runde Tisch im Kontext von Verfassung und Wiedervereinigung
- Die Zusammensetzung des Runden Tisches
- Die gesellschaftspolitische Präferenzen der oppositionellen Mitglieder des Rundes Tisches
- Die historische Funktion des Runden Tisches
- Der Runde Tisch im Kontext der aktuellen Politik


Geschwister-Scholl-Gymnasium, Jägerstieg 26A


07.04.09, 18.00 Uhr - Magdeburg
Linkssozialismus und revolutionäre Realpolitik – Ursprünge und Eckpunkte
mit Dr. Andreas Diers, Bremen:

Wenn man über den Linkssozialismus spricht, über ihn forschen, schreiben und diskutieren will, dann stößt man sofort auf zwei große Problematiken: Nämlich erstens auf die Frage: Was ist dieser Linkssozialismus eigentlich?

Und zweitens auf die Frage: Was unterscheidet ihn von anderen theoretischen und politischen Strömungen innerhalb der Arbeiterbewegung, wie z.B. vom Kommunismus, vom Austromarxismus, vom Eurokommunismus und von der Sozialdemokratie?

Dr. Andreas Diers wird die Zeit von den Ursprüngen bis zu den Umbrüchen des Jahres 1989 behandeln. Fortsetzung folgt.

Linkskurve, Leiterstr. 2


15.04.09, 10.00 Uhr - Quedlinburg
Patientenverfügungen
mit
Dr. habil. Viola Schubert-Lehnhardt

Sozialkaufhaus „Kreislauf“, Adelheidstr. 1


15.04.09, 14.00 Uhr - Wernigerode
Was ist Glück?
Anleitungen zum Glücklichsein von Frauen für Frauen in Geschichte und Gegenwart
mit Dr. habil. Viola Schubert-Lehnhardt

Frauenzentrum


15.04.09, 17.00 Uhr Film, 20.00 Uhr Gespräch - Magdeburg
Film und Gespräch: Die unheilige Sophia
mit Renate Richter, Eberhard Panitz, Prof. Manfred Wekwerth
Moderation:
Daniel Küchenmeister

„Die unheilige Sophia“ ist ein Film über eine Legende, die man sich im Märkischen erzählt... Da soll es in einem kleinen märkischen Dorf 1945 eine Bürgermeisterin gegeben haben, die – wie es in einem Kinderlied heißt - „vom Himmel gefallen ist“. Sie soll das Dorf, das als Folge des Nazi-Krieges ziemlich daniederlag, mit ganz ungewöhnlichen Mitteln und kühnen Unternehmungen wieder zum Leben erweckt haben. Von den einen ein „Engel“, von anderen ein „Teufel“ genannt, verschwand sie nach kurzer Zeit auf so rätselhafte Weise, wie sie aufgetaucht war. In der Gegend hielt sich danach lange die Legende von jener „unheiligen Sophia“, die, wie es heißt, „die Welt herausgefordert hatte“. So erfuhr auch in den fünfziger Jahren Brecht von der „verrückten und erstaunlichen Frau“ und wollte sie auf das Theater bringen. Allein die Spuren verloren sich im Ungewissen. Erst in den siebziger Jahren gelang es Eberhard Panitz den Faden wieder aufzunehmen. Er schrieb „nach einer wahren Begebenheit“ den bekannten Roman, der 2007 eine Neuauflage erfuhr und den Manfred Wekwerth mit Renate Richter als Hauptdarstellerin 1975 verfilmte. Es wurde eine der bekanntesten Rollen für Renate Richter, die sie neben u.a. Wolf Kaiser als Meister Lewke, Rolf Ludwig als „rasender Roland“, Dieter Mann als ihr „Angetrauter“ und Arno Wyzniewski als der recherchierende Schriftsteller Lukas spielte. „Die unheilige Sophia“ wurde einer der erfolgreichsten Filme des DDR-Fernsehens.

Kulturzentrum Moritzhof, Moritzplatz 1


16.04.09, 19.00 Uhr - Halle
Der Immobilienmarkt in der Krise?

Beeinflusst die Wirtschaftskrise die Attraktivität von börsennotierten Immobilienaktiengesellschaften (REITs) und die Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge aus Sicht privater Investoren?
mit Guido Henke, MdL
in Kooperation mit attac Halle

Freiwilligenagentur, Leipziger Str. 37


20.04.09, 19.30 Uhr - Magdeburg
Lesung mit Diskussion:
Das schwedische Modell
soziale und demokratische Regulierung von Kapitalismus

mit
Prof. Edeltraut Felfe

1976 war im schwedischen Arbeiderbladet zu lesen, dass es ganz so aussähe, als ob der Sozialismus in Schweden letztlich der Sozialismus sei, der in Europa verwirklicht würde. Was wurde tatsächlich seit Mitte der 30er Jahre unter sozialdemokratischer Regierungsmacht mit starken Gewerkschaften unter den Bedingungen der internationalen Systemauseinandersetzung für die abhängig Beschäftigten wie erreicht? Warum führten Erfolge an Grenzen?

E. F. macht auf Erfahrungen dieser vergangenen Jahrzehnte aufmerksam, die im aktuellen Kampf gegen die kapitalistische Vermarktung des Menschen und seiner Beziehungen zu bedenken wären.
Sie geht der Frage nach, weshalb neoliberale Widersacher und Abwickler des sozialdemokratischen Beispiels – seit 2006 in einer bürgerlichen Regierungskoalition – die Wiedererrichtung des Schwedischen Modells verkünden. Die Autorin schaut nach Kontinuität und Veränderung und macht als wesentlich Gemeinsames über mehr als sieben Jahrzehnte eine besondere Art und Weise der Regulierung sozialer Interessen und fundamentaler Gegensätze aus.

Großer Saal, einewelthaus, Schellingstraße 3- 4


21.04.09, 14.00 Uhr - Magdeburg
Die VDR Jemen – Versuch eines sozialistischen Weges in der Dritten Welt
Erfahrungen mit der Bildungspolitik
mit Dr. Heinz Sonntag, rls Sachsen-Anhalt


AWO Offener Treff, Beimssiedlung, Große Diesdorfer Str. 169 A


21.04.09, 18.00 Uhr - Magdeburg
Moral - Geburtsort Gehirn?
Diesseits und jenseits von Gut und Böse
mit Prof. Dr. Gerald Wolf (Neurobiologe)

Es gibt wichtige Regeln im Miteinander, gegen die wir verstoßen können, ohne jemals das Ordnungsamt fürchten zu müssen noch gar den Staatsanwalt. Trotzdem werden solche Vergehen je nach Schwere geahndet. Dafür sorgen „Strafkammern“ im Gehirn mit dem Gefühl der Scham, der Schuld, der Reue. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es Hirn-Instanzen, die das Gegenteil tun: uns für Gutes mit dem Gefühl des Stolzes belohnen. Was sind das für Instanzen und woher kommen sie? Ist Moral andressiert, angeboren oder einfach nur hirngemacht? Sind die inneren moralischen Wächter individuell wie unser Fingerabdruck? Verleihen Sie möglicherweise dem Menschen Einmaligkeit? Welche „Defekte“ in Umständen und Haltungen führen Menschen zu unmoralischen Effekten in ihren Handlungen?

Otto-von-Guericke-Universität, Campus, Gebäude 02, Raum 311


21.04.09, 18.00 Uhr - Halle
Filmreihe:
Spurensuche – Familien-geschichte und Nationalsozialismusmus

Mein Leben. Teil 2

Film und Gespräch mit der Filmemacherin Angelika Levi über das Überleben ihrer Familie unter dem NS-Regime, die Emigration nach Chile und die schwierige Rückkehr nach Deutschland.
(Lehrerfortbildung: WT 2009-300-25 LISA)

Lux Kino am Zoo, Seebener Str. 172


23.04.09, 15.00 Uhr - Halle
Wohin geht Barack Obama? Welche Chancen hat er?!
mit Prof. Dr. Ekkehard Sauermann
in Kooperation mit Humanistischem Verband

Bürgerhaus „alternativE“, Gustav-Bachmann-Str. 33


23.04.09, 18.30 Uhr - Halle
Süd – Süd Kooperation – aktuelle Entwicklungen in Südamerika
mit Steffen Stierle
in Kooperation mit Solidaridad e.V.

Melanchthonianum, Uniplatz


27.04.09, 19.00 Uhr - Magdeburg
60 Jahre NATO und kein Ende?
Zur Kritik militärischer Systeme kollektiver Sicherheit
mit Hans-Peter Richter, Berlin
In Kooperation mit attac Magdeburg

einewelthaus, Schellingstraße 3-4


28.04.09, 17.00 Uhr - Köthen
Stipendiatentreffen
Schwerpunktthema: Hochschulpolitik Zur Organisierung demokratischer Bildung mit Hendrik Lange, MdL, Vorsitzender RLS Sachsen-Anhalt
in Kooperation mit dem Studienwerk der RLS

Hotel am Bahnhof, Friedrich-Ebert-Str. 22


30.04.09, 17.00 Uhr - Magdeburg
Grüne Gentechnik - Freisetzungsversuche ohne Probleme?
mit Rigbert Hamsch, Dipl. Agrar-Ing.

In Deutschland werden bereits zahlreiche gentechnisch veränderte Pflanzen zu Versuchszwecken angebaut. Voraussetzung ist der Ausschluss von Gefährdungen für Mensch, Natur und Umwelt.

Die Sorgen um die Erhaltung der Biodiversität und die Gesundheit der Menschen bleiben!? Sollte man diese Art der Forschung vollkommen ablehnen oder nur bedingt? Sind mögliche negative Auswirkungen der Preis für Fortschritt und Entwicklung?

Raum 211, Gebäude 22A (Glasgebäude), Pfälzer Str., Otto-von-Guericke Universität


Vorschau Mai:


Halberstadt – 09./10.05.09, ab 10.00 Uhr

Jürgen Habermas als Philosoph und Gesellschaftskritiker

Beginn am 09.05., 10.00 Uhr, Ende am 10.05., 13.00 Uhr)

Moses – Mendelssohn – Akademie
Rosenwinkel 18
38828 Halberstadt
Tel.: 03941/606710

Referenten: Carsten Passin (Philosoph, Sozialpädagoge, Gniest OT Rotta), Wolfram Tschiche (Philosoph, Theologe, Klinke OT Badingen)

Jürgen Habermas (geb. 1929) gilt als prominentester Vertreter der kritischen Gesellschaftstheorie der zweiten Generation. Mit seiner Theorie des kommunikativen Handelns und den weiteren in diesem Zusammenhangveröffentlichten Texten hat er den wichtigsten Versuch einer Revision, Weiterentwicklung und Neuformulierung der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule vorgelegt. Habermas' internationale Reputation in der akademischen Welt beruht u. a. auf der Tatsache, dass er mit seiner Neukonzeption der Kritischen Theorie den anspruchsvollen Versuch unternommen hat, kontinentaleuropäische sowie spezifisch deutsche Denktraditionen mit anglo- amerikanischen Forschungsrichtungen aus der Soziologie, Psychologie und Linguistik im Rahmen einer Grand Theory (Skinner) zusammenzuführen.

Es besteht die Absicht, während des Seminars einige wichtige Aspekte des Werkes von Habermas vorzustellen und zu diskutieren.

Sie sind herzlich eingeladen, sich an dieser Diskussion zu beteiligen.

Seminarprogramm:

Samstag, 09.05. 2009
10.00 - 10.15 Uhr - Begrüßung, Einführung in das Seminar
10.15 - 13.00 Uhr - Jürgen Habermas: Anmerkungen zu Leben und Werk, Grundzüge der Diskurs- und Kommunikationsethik, Aspekte der Staats- und Rechtsphilosophie
13.00 - 14.00 Uhr - Mittagessen
14.00 - 16.30 Uhr - Habermas im Gespräch mit der Religion
16.30 - 17.00 Uhr - Kaffeepause
17.00 - 18.00 Uhr - Fortsetzung: Aspekte der Staats- und Rechtsphilosophie


Sonntag, 10.05. 2009

08.00 - 09-00 Uhr - Frühstück
09.00 - 10.30 Uhr - Humangenetik und genetische Intervention: Welche moralphilosophischen Positionen bezieht Habermas?
10.30 - 11.00 Uhr - Kaffeepause
11.00 - 12.30 Uhr - Lassen sich die revolutionären Veränderungen im sowjetischen Machtbereich als eine nachholende Revolution kennzeichnen?
12.30 - 13.00 Uhr - Abschlussgespräch, Auswertung des Seminar, Organisatorisches
ab 13.00 Uhr - Ende des Seminars

Der Teilnehmerbeitrag beträgt 40,- Euro, ermäßigt 20,- Euro.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 20.04. 2009

per E-Mail an: info@rosaluxsa.de oder
schriftlich: RosaLuxemburgStiftung Sachsen-Anhalt, Ebendorfer Str. 3, 39108 Magdeburg
telefonisch: 0391 25 19 14 75


Magdeburg – 16.05.09, 10.00 Uhr – 16.00 Uhr

Digitale Fotobearbeitung
Einsteiger-Seminar

Kommunikations- und Informationszentrum
Ebendorfer Str. 3

Magdeburg

Referent: Lorenz Matzat, Linke Medienakademie

Schwerpunkte des Einsteigerlehrgangs:

- Software – Leistungen und Kosten
- Fotografie und Motivwahl
- Bildformate und -größen
- Schneiden und Skalieren
- Bildverbesserungen, automatisch, digital
- Kurze Farbenlehre RGB und CMYK
- Ergebnis-Anforderungen von Druck und Web


Magdeburg – 06.06.09, ab 10.00 Uhr

Die Konfiguration Europas – im Spannungsfeld sozialer, wirtschaftlicher und außenpolitischer Verwerfungen

Die Europäische Union – der Wirtschaftsgigant auf tönernen außenpolitischen Füssen – ist, spätestens seit der Ablehnung des mühsam ausgehandelten neuen EU-Vertrages durch die Iren, mit seinem Integrationsprojekt in eine Sackgasse geraten. Neben neuen Herausforde­rungen in Folge der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise, dem Fortbestehen gravierender wirtschafts- wie sozialpolitischer Verwerfungen, nehmen darüber hinaus auch die außen­politischen Spannungen zu.

Nach der von einem Teil der EU-Mitglieder und den USA forcierten staatlichen Selbständig­keit des Kosovo treten mit der Stationierung eines NATO-Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien und mit der umstrittenen perspektivischen NATO-Mitgliedschaft Georgiens auch die Gegensätze zwischen der EU, den nordamerikanischen NATO-Partnern und der Kontinentalmacht Russland immer deutlicher hervor.

Am Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts scheint die EU mehr denn je von Krisen erschüttert, von widerstreitenden Interessen innenpolitisch zerrissen und außen­politisch zwischen den USA und Russland eingekeilt – und wohin jetzt?

Zu diesen Fragen wird die RosaLuxemburg Stiftung|Sachsen-Anhalt

einewelthaus
Schellingstr. 3-4
Magdeburg

eine europapolitische Konferenz ausrichten.

(vorläufiges) Programm

Beginn: 10:00 Uhr

Es sprechen:

Prof. Dr. Rai Kollmorgen (EU-Prof., Universität Magdeburg):
Kapitalismus und Wohlfahrt in der EU: Konfliktlinien in der Entwicklung eines europäischen Sozialmodells nach der Osterweiterung

Diskussion

Dr. Hannes Hofbauer (Publizist und Sachbuchautor, Wien):
Die EU – das nette Imperium von neben an und der Fall Kosovo

Diskussion

gegen 13:15Uhr – Mittagspause

Birgit Daiber (Leiterin des rls-Büro, Brüssel):
Die EU (um)gestalten – die Linke und das Europa des 21. Jahrhunderts

Diskussion und Abschlussplenum mit allen Referenten

Ende gegen 16:30 Uhr

Eintritt frei, eine Anmeldung ist zwecks Sicherung der Konferenzversorgung erwünscht, unter: info@rosaluxsa.de oder telefonisch über 0391-25191475.


zurück