Lezek Kolakowski (geb. 1927) ist ein bedeutender polnischer Philosoph der Gegenwart. Kolakowski, der u. a. ein dreibändiges Werk über »Die Hauptströmungen des Marxismus« verfasste, reiste nach dem Ausschluss aus der Partei (1966) und dem Verlust des Lehrstuhls am Philosophischen Seminar der Universität Warschau (1968) aus Polen aus und war später in Kanada und den USA tätig; seit 1970 lehrte er am All Souls College in Oxford und publizierte zahlreiche Bücher zu philosophischen, politischen und religiösen Themen. Seine philosophischen Überlegungen verfolgen die Vision einer menschlichen Welt, in der »die am schwersten zu vereinbarenden Elemente menschlichen Handelns miteinander verbunden sind; kurz, es geht uns um Güte ohne Nachsicht, Mut ohne Fanatismus, Intelligenz ohne Verzweiflung und Hoffnung ohne Verblendung. Alle anderen Früchte des philosophischen Denkens sind unwichtig.« Während des Seminars wird eine Einführung in die Philosophie Kolakowskis gegeben; auf dieser Grundlage, soll mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Frage nach den Bedingungen einer menschenwürdigen Welt diskutiert werden. Die Veranstaltung findet nur statt, wenn die erforderliche Mindestzahl von 12 Anmeldungen erreicht wird.

Der Bildungsverein Elbe-Saale veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Bündnis soziale Bewegung Sachsen-Anhalt(DGB, attac-Gruppe Magdeburg und weiteren lokalen Initiativen und Netzwerken) sowie mit Vertretern der Landtagsfraktion Die Linke Sachsen-Anhalt eine sozialpolitische Konferenz, die sich nit der Entwicklung, Ausrichtung und Kritik der Arbeitsmarktpolitik unter neoliberalem Vorzeichen befassen wird.

Im neoliberal umgebauten Sozialstaat - ein würdeloses Leben auf eigenes Risiko?
Ausgangspunkt ist eine Diskussion politisch inszenierter Zwänge, mit denen durch den "aktivierenden Sozialstaat" die Arbeitssuchenden zur Aufnahme von Beschäftigungsverhältnissen gepresst werden sollen, die häufig prekär sind bzw. im Niedriglohnsektor angesiedelt werden. Mit diesem sozialpolitischen Konzept der regierenden wird- vorbei an den Realitäten des Arbeitsmarktes -zunehmend auch die Würde der Betroffenen beschädigt. Diese Politik ist allerdings keineswegs so alternativlos, wie sie oft dargestellt wird.
Aufstieg, Niedergang und Wiedergeburt alternativer Beschäftigungsmodelle
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sollen alternative Beschäftigungsinitiativen aus landespolitischer Sicht diskutiert werden. Dabei geht es sowohl um die kritische Würdigung des insbesondere in Sachsen-Anhalt favorisierte Konzepts der "Bürgerarbeit" als auch um den Aufstieg und Abbau des öffentlichen Beschäftigungssektors, wie er einst von der rot-roten Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen wurde und wie er möglicherweise von der regierenden Koalition im Land Berlin wiederbelebt werden wird.