Aus der Geschichte sind vielen Menschen verschiedene Formen des Glaubens und Wertmaßstäbe vertraut. Einige verbinden die Begründung von moralischen Urteilen oder gar Moral selbst mit einer bestimmten Religion. Dem gegenüber ist die Geschichte atheistischer (nichtreligiöser) Werte und Moralbegründungen – der Humanismus – weniger bekannt. Den Weg zur Gleichberechtigung aller Weltanschauungen und zur Toleranz sowohl der Kirchen untereinander als auch zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen zeichnet die Ausstellung nach.
Das Kolloquium zur Ausstellung beschäftigt sich folglich mit gelebten Werten und Normen heute. Es werden sowohl Umfrageergebnisse (vor allem zu Jugendlichen) vorgestellt, als auch Begründungen für die Entstehung nichtreligiöser Werte und Rituale diskutiert.

Am Ende des 20. Jahrhunderts dachten viele, das Thema Sozialismus sei weltgeschichtlich erledigt. Manche beginnen jedoch inzwischen zu ahnen: Die Geschichte ist voller List.
Sozialismus steht wieder auf der Tagesordnung, als Lösung für Probleme, mit denen die Mühseeligen und Beladenen heute zu ringen haben.
Es wird eine andere Welt geben müssen, eine, die individuelle Freiheit und ein auskömmliches Dasein, Solidarität und Selbstbestimmung, Geschwisterlichkeit und ein gutes Leben zusammen und gleichzeitig möglich macht.
Darüber hat Erhard Crome, ein bekannter Analytiker des Zeitgeschehens, ein spannendes Buch geschrieben, in dem er eine nüchterne Bilanz aus den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts zieht und sich mit modernen Konzepten für einen erneuerten Sozialismus auseinandersetzt. Ihm geht es nicht um eine »überarbeitete« Anleitung zur Durchführung der nächsten Weltrevolution, sondern um eine Anregung zum neuen Nachdenken über eine alte Idee.
In unserer Veranstaltung wird sich Erhard Crome insbesondere mit neuen sozialistischen Visionen auseinandersetzen, wie sie gegenwärtig im Rahmen des Weltsozial-forums oder zum Beispiel von einer neuen Generation charismatischer Caudillos – in Venezuela von Hugo Chávez bzw. in Bolivien von Evo Morales – entwickelt und praktiziert werden.