Mit dem Seminar im Rahmen unserer "Infotour: Was tun gegen Rechts - die Mobile Opferberatung vor Ort" wollen wir in Zusammenarbeit mit der Netzwerkstelle Menschen'S Kinder in Sangerhausen den Anfragen nach einem vertiefenden Einblick in die extreme Rechte in Sachsen-Anhalt und in die Arbeitsweise unseres Projekts gerecht werden, die uns seit dem Wahlerfolg der NPD in Sachsen verstärkt erreicht haben. Mit dem Seminar wird einerseits der Blick geschärft: Für die Ängste und Bedürfnisse der unmittelbar Betroffenen rechter Gewalt. Für die eigenen Unsicherheiten angesichts von rechter Dominanz oder wenn man im Alltag, mit rechten und rechtsextremen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen konfrontiert ist. Und andererseits die eigenen Handlungsmöglichkeiten erweitert - mit aktuellen Informationen, Methoden, Tipps und kollegialem Austausch.
Das Seminar richtet sich an alle diejenigen, die vor Ort professionell und/oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit sowie in der Migrations(sozial)arbeit oder in den Themenbereichen Rechtsextremismus/Fremdenfeindlichkeit und/oder alternative Jugendkulturen tätig sind und an Studierende und interessierte Einzelpersonen.
Die vom Bildungsverein Elbe-Saale geförderte Veranstaltung stellt praktische Fragen in den Mittelpunkt, die im Alltag junger Menschen bei der Begegnung mit tatsächlichem oder/und scheinbarem Fremden eine Rolle spielen. Fachkundig wird in handlungsorientiert und Selbsterfahrungen vermittelnden Modulen unter kompetenter Anleitung Fragen nachgegangen wie: Wie gehen Jugendliche/Schüler auf Menschen zu, die einen anderen kulturellen und sozialen Hintergrund haben und deshalb in für sie fremder Weise reagieren oder agieren, wie agiere ich als Pädagoge/in in solchen Situation, welche Techniken gibt es zur Prävention bzw. Deeskalation interkultureller Konfliktsituationen, welche Partner/innen (Förderprogramme/ Vereine/ Initiativen) können Lehrer/innen, Erzieher/innen und Mitarbeiter/innen von Jugendfreizeiteinrichtungen wie auch Streetworker/innen dabei unterstützen. Methodisch arbeitet dieser Workshop vorrangig mit Rollenspielen und anderen Interaktionsübungen. Weiterhin werden Ansätze zur praktischen Anwendung des erworbenen Wissens in Klassen und Jugendgruppen besprochen und am Folgetag im Rahmen eines schulischen Workshops mit fachkundiger Supervision im Bildungsalltag überprüft.
Zielgruppe:Darwin Dante stellt in einem Folgevortrag zur "5-Stunden-Woche" von seinem Gründungskonzept für eine basisdemokratische Gesellschaft, die Anarchie, vor. Dabei wird nicht nur theoretische Gesellschaftsstruktur behandelt, sondern auch auf zwischenmenschliche Verhaltensformen eingegangen. Gleichzeitig zeigt er mögliche Strukturen eines Netzes von Kooperativen auf, durch die das Selbstbestimmungsrecht und der bewusste Willen jedes Einzelnen gefördert werden kann - und in denen bereits vor einer allgemeinen sozialen Umwälzung vormundschaftsfrei gelebt werden kann.
Ort: Blaue Welt Archiv, Thiemstr.13, Magdeburg-BuckauDer Bildungsverein ist der Auffassung mit der Veröffentlichung des von Werner Binger erarbeiteten Handbuches dem aktuellen zeitgeschichtlich-politischen Erfordernissen entsprechen zu können.
Mit dem Handbuch wird so, erstmals ein regionalgeschichtlicher Beitrag zur Erinnerung an die Geschehnisse und ihren Folgen in der Zeit des Nationalsozialismus geleistet, mit der Konsequenz - so etwas "nie wieder!" zuzulassen.
Im Handbuch wird für fast die Hälfte der 607 Städte und Gemeinden im heutigen Regierungsbezirk die blutige Spur der Unmenschlichkeit und der Leiden in der Nazizeit nachgewiesen. In 233 von ihnen erinnern und mahnen Gedenkstätten, Gedenktafeln und -steine sowie Gräber an die etwa 30.000 Toten - Männer, Frauen und Jugendliche - unterschiedlicher Nationalität.
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand bestanden auf diesem Territorium 363 Lager und 13 Gefängnisse des NS-Regimes mit etwa 175.000 KZ-Häftlingen, Zwangs- und Zivilarbeitern, Kriegsgefangenen und Gefangene unterschiedlicher Kategorie und die Stätten der NS-"Euthanasie".
Die Nennung der Begebenheit am authentischen Ort in diesem Handbuch gibt dem persönlichen Bemühen nach Erinnern und Gedenken an die Menschen - über 1.000 mit Namen und Lebensdaten - die in der Nazizeit aus politischen, rassistischen, religiösen, weltanschaulichen und anderen Gründen verfolgt, gefoltert, inhaftiert, ums Leben kamen und ermordet wurden, eine Orientierung bis in den persönlichen örtlichen Lebensbereich.
Das Neue bei diesem Handbuch besteht darin, das erstmalig zu diesem Thema der Versuch unternommen wird, im Komplex die Gedenkorte für alle Opfer der Gewaltherrschaft und die Stätten der Unmenschlichkeit des NS-Regimes, die sowjetischen und polnischen Gedenkstätten im heutigen Regierungsbezirk zu dokumentieren.
Neu ist im Gesamtkomplex des Handbuches - soweit möglich - der Nachweis der Zwangsarbeits-, Kriegsgefangenen- und Internierungslager sowie der Abriss der Geschichte der jüdischen Gemeinden und der Sinti und Roma in dieser Region.
Das DIN-A4 Format machte es möglich, den ca. 400 Seiten Text etwa 220 Fotos, Skizzen von Lagern und Todesmärschen u.a. beizufügen, die das Geschriebene illustrieren und dokumentieren helfen. Der aufgenommene wissenschaftliche Apparat vermittelt weitere Informationen.
Trotz alledem erhebt das Vorliegende keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Handbuch möchte als Nachschlagwerk Impulse vermitteln für weitergehende Recherchen an Orten der Wahrheit über die NS-Verbrechen und deren Opfer.
Es dient so der weiteren Aufarbeitung der Geschichte, ihrer vielfältigen Nutzung für die Aus-einandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und seinen aktuellen Erscheinungen.
Die Edition möge seinen Benutzern zu jenem tieferen Verständnis in die Zusammenhänge des historischen Geschehens verhelfen, aus denen Einsichten und Verhaltensweisen resultieren, die der Überzeugung entsprechen